Die Aufgabe der Harnleiter - auch Ureter genannt - besteht im Transport des Urins von den Nieren in die Harnblase. Harnleiter kann man sich als kleine Schläuche aus Muskelgewebe vorstellen. Ihre Länge beträgt rund 25 cm. Im Bereich Harnleiter ist das Heilig-Geist Hospital rein auf die Behandlung von Harnleiterverengungen und Vernarbungen der Harnleiter spezialisiert und kann das nahezu komplette Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten anbieten.
METHODEN ZUR BEHANDLUNG VON HARNLEITERVERENGUNGEN
Ursächlich für eine Harnleiterverengung (Ureterstriktur) ist meist eine narbige Veränderung des Harnleiters. Je nach Sitz und Schweregrad der Verengung verfügen wir über verschiedene Behandlungsmethoden:
- Psoas-bladder-hitch-Plastik: Diese Technik wird eingesetzt, wenn der gesunde Teil des Harnleiters zu weit von der Harnblase entfernt ist um ihn spannungsfrei daran zu befestigen. In Folge dessen wird die Harnblase von ihrem ursprünglichen Sitz gelöst, in Richtung des gesunden Harnleiterteils bewegt und dort an der Sehne des Psoas-Muskels angenäht. Über eine neugeschaffene Öffnung wird der gesunde Teil des Ureters wieder in die Blase eingenäht.
- Boari-Lappen-Plastik: Die Boari-Plastik ist eine plastische Operationsmethode zur Überbrückung von Harnleiterdefekten. Hierbei wird ein Lappen aus der Harnblasenwand gebildet. Dieser wird dann zu einem Röhrchen geformt und als neuer Harnleiter eingesetzt.
- Nierenbeckenplastik: Hierbei wird der Übergang zwischen Nierenbecken und Harnleiter plastisch rekonstruiert.
- Harnleiter-Schienen-Dauerversorgung: Bei dieser Behandlungsmethode wird ein beweglicher Silikonschlauch als Harnleiterersatz eingesetzt. Die Ableitung des Urins erfolgt weiterhin auf natürlichem Wege. Harnleiterschienen müssen spätestens alle 6-12 Monate gewechselt werden.
- Nierenkatheter: Über einen Silikonschlauch wird der Urin direkt aus dem Nierenbecken nach außen abgeleitet und in einen außerhalb des Körpers liegenden Auffangbehälter abgeführt. Ein solcher Nierenkatheter muss alle vier bis sechs Wochen ausgetauscht werden. Dieses Verfahren wird nur dann verwendet, wenn eine Rekonstruktion des Harnleiters nicht durchführbar oder gewünscht ist.