Das Hören ermöglicht die verbale Kommunikation und verbindet damit Menschen über die Sprache. Mit zunehmender Schwerhörigkeit wird diese Kommunikation beeinträchtigt mit der Folge, dass die Menschen nicht mehr alles verstehen und nachfragen müssen. Trotz Hörgeräten kann die Kommunikation so beeinträchtigt werden, dass die betroffenen Personen sich immer mehr zurückziehen und sich isolieren.
In zahlreichen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Schwerhörigkeit und der Wahrscheinlichkeit eine Depression oder einer Demenz zu entwickeln, nachgewiesen. Daher ist es wichtig, dass Sie ausführlich untersucht und beraten werden, damit für Sie eine individuelle und zielgerichtete Hörlösung gefunden werden kann. Um eine optimale und ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten, arbeitet unsere Ohrenklinik eng mit niedergelassenen HNO-Ärzten sowie Hörgerätakustikern zusammen und kooperieren für Rehamaßnahmen mit den Bosenberg-Kliniken St. Wendel.
In unserer Ohrenklinik führen wir eine spezialisierte audiologisch-neurootologische Diagnostik durch. Somit können wir die für jeden Patienten individuell am besten geeignete Therapie finden. Unsere Experten am Heilig-Geist Hospital bieten das gesamte Spektrum der Mittelohrchirurgie auf Level eines Maximalversorgers. Hierzu gehört auch die Versorgung mit teilimplantierbaren Hörgeräten sowie Cochlea-Implantaten.
Mithilfe von Cochlea-Implantaten kann gehörlosen oder ertaubten Patienten, deren Hörnerv noch funktionsfähig ist, zum Hören verholfen werden. Dabei erzeugen elektrischen Reize in der Hörschnecke beim CI-Träger individuelle Hörempfindungen.
Jeden 2. Montag im Monat von 17:00 bis 18:00 Uhr bietet unsere HNO-Abteilung ein Online-Seminar zum Thema "Wege aus dem Hörstress" für Schwerhörige, bei denen Hören und Verstehen nicht (mehr) Hand in Hand gehen: Wenn Sie trotz einer Hörgeräte-Versorgung in vielen alltäglichen Gesprächssituationen aktiv mitdenken müssen, um andere zu verstehen, erläutert Ihnen Jana Verheyen, wann das Sprachverstehen anstrengend wird, welche Folgen das im Alltag häufig mit sich bringt und welche Möglichkeiten Sie haben, um (wieder) ein leichteres Sprachverstehen zu erreichen.
Wer auch mit Hörgeräten Schwierigkeiten hat, andere zu verstehen, braucht ergänzende Lösungen. Träger von Cochlea Implantaten wiederum verstehen zwar deutlich leichter als vor der Implantation, doch es gibt fortlaufend Neues, wie Unterhaltungen im Alltag noch einfacher gelingen können. Kommen Sie zu unserem "Café mit Ohr": Jeden ersten Freitag im Monat erhalten Sie hier Informationen und Antworten auf Ihre individuellen Fragen und können sich mit Gleichbetroffenen austauschen.
Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient war lange – und ist es heute manchmal noch – gekennzeichnet durch einen Arzt, der die Maßnahmen zur Heilung verordnet, und einen Patienten, der diese bestmöglich befolgt.
Wir von der Ohrenklinik im Heilig-Geist Hospital in Bensheim gehen einen anderen Weg: Das Verhältnis zu den Patienten basiert auf Konkordanz.
In diesem Artikel in der "Schnecke" aus dem Sommer 2024 erläutern wir unser Konzept, mit dem wir in kurzer Zeit eine der führenden CI-Kliniken Deutschlands geworden sind.
Unser Leistungsspektrum im Überblick:
Wenn die Ursache der Schwerhörigkeit nicht mit Hilfe einer Operation behoben werden kann oder ein Patient die Operation nicht wünscht, besteht die Möglichkeit die Schwerhörigkeit mit zusätzlicher Verstärkung zu überbrücken. Ziel ist es das akustische Hören so weit zu verbessern, dass die Patienten Ihren Alltag wie gewohnt weiterführen können.
Die Technik der Hörgeräte hat sich in dem letzten Jahren deutlich verbessert - sie sind intelligenter und kleiner geworden. Wenn die Schwerhörigkeit jedoch erst spät entdeckt wird, hat sich der Patient meist schon an die Hörminderung gewöhnt bzw. es besteht eine Hörentwöhnung. Dieser Hörentwöhnung sollte dann mit Hilfe eines Hörgerätakustikers und ggf. eines Audiotherapeuten entgegengewirkt werden.
Für die optimale Versorgung arbeiten wir intensiv mit regionalen und überregionalen Hörgerätakustikern zusammen. Gerne können Sie auch von unseren Hörgerätakustikermeistern /Audiologen im Haus eine audiologische Beratung erhalten.
Ein Cochlea-Implantat ermöglicht Menschen mit einer hochgradigen Hörstörung oder gar einer Ertaubung auf dem Ohr wieder zu Hören und Sprache zu Verstehen. Damit das ertaubte Ohr wieder hören kann, wird eine Elektrode operativ in die Hörschnecke (Cochlea) vorsichtig vorgeschoben. Diese Elektrode kann nun die Signale von einem Sprachprozessor am Ohr, ähnlich wie bei einem großen Hörgerät, direkt an den Hörnerv weiterleiten.
Wenn ein konventionelles Hörgerät nicht sinnvoll ist und das Innenohr noch über ausreichend Hörvermögen verfügt, besteht die Möglichkeit das natürliche Hören wieder zu verbessern indem ein aktives Mittelohrimplantat verwendet wird. Dabei wird die aktive Schallquelle operativ direkt am Mittelohr platziert. Dies ist zum Beispiel sinnvoll bei Patienten, die von Geburt an keinen Gehörgang haben. Diese verfügen meist über ein normale Innenohrfunktion, können aber schlecht hören, da der Ton meist sehr schlecht an das Innenohr gelangt.
Ähnlich wie beim aktiven Mittelohrimplantat kann der Ton über eine Schraube und über den Knochen an das Innenohr geleitet werden (Knochenleitung). Mit dieser Technik kann ein defektes oder nicht mehr nutzbares Mittelohr überbrückt und das noch intakte Innenohr zum Hören genutzt werden. Ziel hierbei ist, das natürliche akustische Hören zu erhalten. Bei dieser Methode gibt es zahlreiche technische Möglichkeiten, angefangen beim Einsatz von simplen Schrauben bis hin zu aktiven Implantaten unter der Haut.
Bei dieser Operation wird das Mittelohr bzw. die Gehörknöchelchenkette oder das Trommelfell repariert bzw. wiederhergestellt. Bei der Wiederherstellung des Trommelfells wird körpereigene Knorpelhaut und bei einem größeren Defekt zusätzlich noch Knorpel verwendet. Dieses neue Gewebe muss dann einwachsen, damit die Spannung des Trommelfells wiederhergestellt werden kann. Zur Schienung wird eine Plastikfolie nach der OP in den Gehörgang platziert. Diese Schienung wird 2 bis 3 Wochen nach der Operation wieder in der Klinik entfernt.
Wenn aufgrund eines Traumas oder einer Erkrankung die mechanisch notwendige Verstärkung im Mittelohr nicht mehr funktioniert, kann dieser Fehler ggf. durch ein passives Implantat ersetzt werden. Hierbei unterscheiden wir zwischen einer Totalprothese (TORP) und einer Partial Prothese (PROP). Durch dass passive Implantat kann man bei erfolgreicher Therapie auch ohne Hörgerät wieder besser Hören und Verstehen.
Bei einem festgewachsenen Steigbügel kann dieser mithilfe eines Lasers gelöst und der Fehler mit Hilfe einer Stakesplastik behoben werden.
Unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. univ. Jérôme Servais hat sich ein interdisziplinäres Team von HNO-Ärzten, Logopäden, Audiologen und Audiotherapeuten zusammengefunden, welches auf eine langjährige Erfahrung in der Behandlung von Hörstörungen sowie der Versorgung mit Cochlea-Implantaten zurückblicken kann.
Dr. med. univ. Jérôme Servais M.B.A.
Chefarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Leiter der Ohrenklinik
Prof. Dr. med. Karl Hörmann
Leiter Schlaflabor
Til Eschenhagen
Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Kevin Motzko
Audiologe
Osama Al-Zouba
CI-Ingenieur
Jana Verheyen
Audiotherapeutin, Audio Coach