Bei der Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, handelt es sich um ein rein männliches Organ, in dem ein Teil des Spermas produziert wird. Sie befindet sich unterhalb der Harnblase und umhüllt den Anfangsbereich der Harnröhre. In Größe und Form wird eine gesunde Prostata oft mit einer Kastanie verglichen. Das Heilig-Geist Hospital bietet seinen Patienten Hilfe sowohl bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata als auch bei Prostatakrebs.
Die Urologie am Heilig-Geist Hospital ist Teil des Zertifizierten Prostatakrebs Zentrums Mannheim. Die Auszeichnung wird von der Deutschen Krebsgesellschaft vergeben. Um sie zu erhalten ist die Erfüllung höchster Qualitätsstandards notwendig. Wichtiger Bestandteil dieser Qualität ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Behandlung von Krebspatienten. In sogenannten Tumorboards aus Experten der verschiedenen Fachrrichtungen werden alle Patientenfälle besprochen und so die jeweils individuell beste Therapiemethode gefunden.
Eine vergrößerte Prostata ist ein Problem, mit dem zahlreiche Männer über 50 zu kämpfen haben. Das angeschwollene Organ kann problemlos bis auf Pfirsichgröße anwachsen. Hierdurch wird die Harnröhre verengt, was zu abgeschwächtem Harnstrahl führen kann. Für die Behandlung einer benignen Prostatahyperplasie, also einer gutartigen Vergrößerung der Prostata, stehen im Heilig-Geist Hospital verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählt zum einen die transurethrale Resektion mittels Schlinge (TUR-P), deren langfristiger Erfolg sehr gut belegt ist. Dabei wird erkranktes Gewebe durch die Harnröhre "abgehobelt". Darüber hinaus nutzen wir die Verfahren der Laserenukleation (HoLEP) und –vaporisation (Greenlight) - beides führt zu einer erheblichen Reduktion der Prostatagröße. In Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mannheim steht uns zudem die Möglichkeit der roboterassistierten Adenomenukleation, also einer minimalinvasiven Schlüssellochchirurgie bei besonders ausgeprägter Vergrößerung zur Verfügung.
Die Diagnostik von Prostatatumoren erfolgt in unserer Abteilung mittels einer Kombination aus Bildgebung und Gewebeentnahme. Zudem steht uns durch unseren hochmodernen Gerätepark die Möglichkeit einer transrektalen MRT-fusionierten Biopsie zur Verfügung. Dabei werden oft weniger aussagekräftige Ultraschallbilder (in der Regel machen diese nur jeden zweiten Tumor sichtbar) mit MRT-Aufnahmen verschmolzen und so mögliche Tumore deutlich besser sichtbar, sodass Gewebeproben - anders als bei herkömmlichen Gewebeentnahmen – zusätzlich ganz gezielt aus den betroffenen Gebieten entnommen und untersucht werden können.
Wichtig für Sie als Patient ist eine ausführliche Beratung vor Beginn einer Behandlung. Ihr niedergelassener Urologe steht hierfür an Ihrer Seite. Sollten Sie eine Zweitmeinung oder eine weitere Beratung wünschen, so können Sie einen Termin in unserer dafür vorgesehenen Sprechstunde vereinbaren.