„Wir sind unheimlich stolz darauf, was hier am Standort Bensheim geleistet wurde. Sowohl im Bereich der Infrastruktur, als auch im medizinischen Bereich hat sich das Haus in den vergangenen Jahren enorm fortentwickelt. Das Angebot wird von der Bergsträßer Bevölkerung gut angenommen, was sich in steigenden Patientenzahlen sowie einer hohen Patientenzufriedenheit niedergeschlagen hat. Gerade erst wurde das Heilig-Geist Hospital von der F.A.Z. zum zweitbesten Krankenhaus Hessens in der Größenklasse bis 150 Betten ausgezeichnet – das zeigt, dass sowohl das medizinische Konzept stimmt, als auch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier Tag für Tag eine hervorragende Arbeit verrichten“, freut sich Geschäftsführer Stefan Gröger.
„Das Heilig-Geist-Hospital war immer das Rückgrat der Bensheimer Krankenversorgung. Die wirtschaftliche Genesung und die Neuausrichtung des medizinischen Angebots ist daher eine gute Nachricht für unsere Bürgerinnen und Bürger. Damit bleibt das Hospital, wenn auch in privater Trägerschaft, weiterhin ein echtes Bürgerkrankenhaus mit einer stationären Krankenversorgung vor Ort“, erklärt Bürgermeisterin Klein. Das positive Abschneiden im F.A.Z-Ranking ist für die Bürgermeisterin aber nicht nur im Hinblick auf die medizinische Versorgung wichtig. „Gute Krankenhäuser stärken auch den Wirtschaftsstandort Bensheim. Einerseits wirkt sich das positiv auf die Position des Heilig-Geist-Hospitals als Arbeitgeber aus, Und andererseits können gute Krankenhäuser die Ansiedlung weiterer Unternehmen und Leistungserbringer fördern“, so Klein.
Entwicklung des medizinischen Angebots
Bei Übernahme verfügte das Haus über eine Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, einen Zentrale Notaufnahme, eine Orthopädie und Unfallchirurgie unter dem noch heute als Sektionsleiter agierenden Michael Lapp sowie über die traditionelle Belegabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe. Den Grundpfeiler für die Entwicklung des Hauses bildete zunächst die Sicherstellung einer hochqualitativen Grund- und Regelversorgung. Darauf aufbauend wurde nach und nach der Auf- und Ausbau spezialisierter Fachabteilungen und medizinischen Zentren vorangetrieben. Mit Dr. med. Marius Contzen als neuer Chefarzt für die Anästhesie und Intensivmedizin sowie Dr. med. Jens Jonescheit für die Allgemein- und Viszeralchirurgie konnten gleich im Jahr der Übernahme zwei top ausgebildete Ärzte von der Universitätsmedizin Mannheim nach Bensheim gelotst und damit der erste Meilenstein für die weitere Erfolgsgeschichte gelegt werden. Gemeinsam mit der im Haus bereits vorhandenen Gastroenterologie unter dem damaligen Chefarzt Dr. Jürgen Grüger, gründete Dr. Jonescheit das Zentrum für Verdauungsorgane. Noch heute bildet das Team der Viszeralchirurgie gemeinsam mit den internistischen „Bauchspezialisten“ unter der Leitung von Dr. Bettina Hartmann hier ein eingespieltes Team, das sowohl die differenzierte Diagnostik wie auch individualisierte Therapieansätze vom ersten Symptom bis zum Abschluss der Therapie gemeinsam plant und begleitet.
Darüber hinaus vereinbarte man im Bereich Urologie eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Mannheim. Inzwischen ist die Urologie unter Priv.-Doz. Dr. med. Daniel Pfalzgraf eigenständig und bietet rekonstruktive Eingriffe an. Darüber hinaus ist sie Teil des interdisziplinären Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Bensheim, in dem sich die Experten der Urologie, Gynäkologie, Chirurgie und Proktologie gemeinsam den Themen Inkontinenz und Beckenbodensenkungen widmen.
Im Jahr 2017 wurde die Innere Medizin des Hauses um eine Abteilung für Kardiologie erweitert. Chefärztin Dr. Brigitte Tost und ihr Team bieten seither ein Leistungsspektrum, das die gesamte nicht-invasive Diagnostik und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen umfasst. Hinzu kommt eine besondere Expertise im Bereich Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie. Im August 2018 wurde die Wirbelsäulenchirurgie als neue Hauptabteilung im HGH etabliert. Inzwischen ist die Bensheimer Wirbelsäulenchirurgie Teil des überregionalen Rhein-Neckar-Wirbelsäulenzentrums unter der Leitung von Dr. med. Markus Eichler. Mit Herrn Zümrüt als Standortverantwortlichen in der Wirbelsäule und der Kompetenz des Zentrums können sämtliche Erkrankungen des Rückens und der Wirbelsäule behandelt werden. Gemeinsam mit der Orthopädie, die seit Januar 2023 als neueste Hauptabteilung von Dr. med. Zisis Poulidis geleitet wird, und der Unfallchirurgie, bilden Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie seither das Zentrum für den Bewegungsapparat.
Im Jahr 2019 folgte dann ein Wermutstropfen. Da keine Nachfolge für den in den Ruhestand gehenden Belegarzt Dr. Rolf Schwabenland gefunden werden konnte, musste die Bensheimer Geburtshilfe schließen. Im April 2021 wurde jedoch eine neue gynäkologische Hauptabteilung unter dem Chefärztinnen-Tandem aus Dr. med. Bea Wiedemann und Dr. med. Ratiba Ritter geschaffen. Der Fokus der Abteilung liegt auf der minimal-invasiven gynäkologischen Chirurgie sowie auf der Behandlung von Inkontinenz- und Senkungsbeschwerden. Ebenfalls seit April 2021 verfügt das Heilig-Geist Hospital über eine neue Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Prof. Dr. med. Karl Hörmann übernimmt die Funktion des Ärztlichen Direktors und leitet das im Mai 2021 eröffnete Schlaflabor, Dr. med. Jérôme Servais begleitet die Chefarzt-Position der neuen HNO-Abteilung und leitet die Ohrenklinik. Ein besonderer Fokus der Bensheimer HNO liegt auf der Diagnose und Behandlung von Hörstörungen sowie der Schlafmedizin. Hier bietet das Heilig-Geist Hospital ein breites und universitäres Leistungsspektrum auf dem Niveau eines Maximalversorgers an. Im Bereich der Versorgung mit Cochlea-Implantaten ist das HGH bereits jetzt deutschlandweit bereits unter den Top 10 in Bezug auf die behandelten Fallzahlen.
Investitionen in die Infrastruktur
Auch im Bereich der Infrastruktur hat sich im Heilig-Geist Hospital einiges getan. Im September 2017 konnte die neue Termin-Ambulanz eingeweiht werden. Waren die Sprechstundenbereiche zuvor nach Fachbereichen aufgeteilt, sind seither die Sprechstunden aller leitenden Ärzte der
verschiedenen Fachbereiche an einem Ort in moderner Wohlfühlatmosphäre gebündelt. Patienten können somit auch interdisziplinär von der Vorstellung bis zu einem möglichen stationären Aufenthalt ganz bequem an der
gleichen Stelle betreut werden. Im November 2017 erfolgte dann die Einweihung der neuen Wahlleistungsstation. Weitere Stationen wurden renoviert.
Im Bereich der Medizintechnik legte die Artemed Klinikgruppe großen Wert auf eine hochmoderne Ausstattung. Die technische Einrichtung wurde auf den neuesten Stand gebracht. Im Juni 2018 durfte sich die Bensheimer Chirurgie sogar über den deutschlandweit ersten 3d4k Endoskopieturm freuen. Mit ihm können Farbvideobilder von endoskopischen bzw. laparoskopischen Kameras in einer Auflösung von 4K Ultra HD angezeigt werden. Für das im Mai 2021 eröffnete Schlaflabor wurden mehrere Polysomnographie-Plätze samt Videokamera zur visuellen Überwachung geschaffen. Hier wird das Einschlafverhalten beobachtet und die schlafbezogenen Atmungsstörungen von Patienten während der Nacht überprüft und aufgezeichnet.
Um der Erweiterung des medizinischen Angebots und den damit verbundenen steigenden Patientenzahlen gerecht zu werden, erfolgte in diesem Jahr ebenfalls die Erweiterung und Erneuerung des OP-Trakts. Hier wurden drei neue hochmoderne Op-Säle geschaffen. Nach Fertigstellung dieser Tageslicht-Ops wurden auch die drei bereits vorhandenen OP-Säle renoviert und auf den neusten Stand der Technik gebracht. So kann das HGH inzwischen auf sechs Operationssäle zurückgreifen.
Zahlen und Fakten
Die Zahlen der Mitarbeiter belegen, dass sich das Heilig-Geist Hospital in den vergangenen fünf Jahren zu einem modernen und attraktiven Arbeitgeber entwickelt hat. Bei Übernahme verfügte das Hospital über 215 Mitarbeiter, Stand heute sind es über 350. Und nicht nur bei Arbeitnehmern, sondern auch bei Patienten entwickelte sich das HGH nach und nach zu einem der beliebtesten Krankenhäuser Hessens. Die knapp 4800 stationären Patienten im Jahr 2016 konnten auf über 7850 Patienten im Jahr 2019 gesteigert werden. Bedingt durch Covid-19 fielen die Zahlen im Jahr 2020, wurden 2022 mit über 8600 Fällen aber nochmals übertroffen. Auch im Bereich der zentralen Notaufnahme zeigt sich ein ähnliches Bild. Kamen im Jahr 2016 noch rund 6500 Patienten in die Notaufnahme, konnten 2022 nahezu 10.000 Patienten verzeichnet werden.